Hintergrund war, dass die französische Journalistin Anaïs Dubois seit ca. 10 Monaten im Land ist und nicht verstehen konnte, wie es in einem Land mit derart viel Küste und Meer so wenig und so teuren Fisch gibt. Ihr Verdacht war, dass der Fisch überwiegend ins Ausland verschachert wird, womöglich noch zu relativ schlechten Preisen (was in sich nicht ganz logisch ist, denn wenn die Preise hier tatsächlich so hoch sind und die im Ausland so schlecht, verkauf ich doch als Fischer lieber auf dem lokalen Markt).
Wir haben uns dann aber mal die Statistiken zu Fang (schön beim Sistema Integrado de Información Agropecuaria abzurufen) und Export (nicht ganz so schön als PDF-Dateien beim Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei) angeguckt und festgestellt, dass der Export zwar über die letzten 20 Jahre weitgehend gleich geblieben ist, die Fangmenge aber erheblichen Schwankungen unterworfen ist. Was auf dem lokalen Markt bleibt ist also von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich:
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- es fehlen etliche andere Fischsorten für die ich zwar Zahlen, aber keinen Platz hatte (ist so schon lang genug)
- ich habe bewusst überwiegend die Sorten ausgewählt, die mehrheitlich im Ausland landen (mit zwei Ausnahmen); schließlich will ich mit der Grafik was verdeutlichen (lies, damned lies... :-))
Rochen | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 |
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Fang | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Export | 11.090t | 9.030t | 7.422t | 8.503t | 9.234t | 10.924t |
Seezunge | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 |
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Fang | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Export | 3.338t | 2.613t | 2.273t | 2.524t | 2.633t | 2.255t |
Das ist ja nicht mehr damit zu erklären, dass da Reste vom Vorjahr verkauft werden. Da aber erstaunlicherweise alle in der Arbeitsgruppe ihr Interesse bekundet haben, an dem Thema weiterzuarbeiten, werde ich vorschlagen, dass wir uns mal diese Merkwürdigkeit ansehen. Und dann gilt es ja noch aufzuklären, warum die Fangmengen vor vier Jahren so plötzlich eingebrochen sind. Ahoi!